STREUOBSTwiesen
Vom Verschwinden einzigartiger Kulturlandschaften und ihrer Artenvielfalt.
Kunst als Ideengeber – Spannend, unerwartet, hoffnungsvoll!
Die Streuobstwiesen - sie liegen der biologischen Station schon seit über 25 Jahren besonders am Herzen. Zum einen eben aufgrund der immensen Artenvielfalt von über 5.000 Tier- und Pflanzenarten. Ein anderer Aspekt sind die alten Obstsorten, die mit mehreren hundert Sorten jede Obsttheke im Supermarkt verblassen lassen. Ohne Einsatz von Pestiziden gehen auf einer Streuobstwiese hohe Obsterträge und Artenschutz Hand in Hand.
Nutzung & Artenschutz
Streuobstwiesen sind ein prägendes Element unserer Kulturlandschaft.
Für den Menschen haben blühende Obstwiesen und Bäume voller Früchte einen ganz besonderen Reiz und tragen zur Erholung bei. Viele - heute z.T. in ihrem Bestand gefährdete - Tier- und Pflanzenarten haben sich an die Jahrhunderte lange Nutzung der Obstwiesen mit den charakteristischen hochstämmigen Bäumen angepasst bzw. hier einen Ersatzlebensraum gefunden. Daher ist der Erhalt der für die Aachener Region landschaftstypischen Streuobstwiesen als Kulturgut und als Lebensraum für eine vielfältige Tier- und Pflanzenwelt eine wichtige Aufgabe der Naturschutzarbeit der biologischen Station.
Geschichte
Seit wann gibt es Streuobstwiesen?
Bis in die 1950er Jahre war es eine Selbstverständlichkeit,
dass jeder Ort in unserer Region von einem
so genannten Streuobstwiesen-Gürtel umgeben war.
Diese Anpflanzungen mit traditionellen, meist regionalen
Obstsorten dienten als Vitaminreserve für den
Winter. Eingelagert oder konserviert als Saft und
Trockenobst oder eingekocht als Kraut. Frisch diente
das Obst auch zum Verkauf an die Stadtbevölkerung.
Darüber hinaus stellten die Bäume einen gewissen
Windschutz für die Dörfer dar und boten dem Vieh
Schutz vor extremer Witterung.
Im Raum Aachen wurde das Grünland unter den
hochstämmigen Bäumen meist mit Rindern beweidet,
in anderen Regionen wurde vorwiegend gemäht.
Dieselbe Fläche konnte also aus landwirtschaftlicher
Sicht gleich doppelt genutzt werden. Somit gab es für
die BesitzerInnen und genügend Anreize, Zeit für die
Pflege der Bestände zu investieren.
Impressionen
Grundschulkinder treffen Streuobstwiesen
Was kann ich tun?
Als Garten- oder WiesenbesitzerInnen können Sie alte Obstsorten pflanzen. Bei der Auswahl und Beschaffung der richtigen Sorten für Ihren Standort und der richtigen Pflege ihrer Bäume unterstützen wir Sie gerne! Passen Sorte und Standort zusammen, können Sie auch ohne Einsatz von Pestiziden gute Ernten erwarten und fördern so gleichzeitig die Artenvielfalt. Als StreuobstwiesenbesitzerInnen leisten Sie mit dem Erhalt und Pflege der Obstbäume einen wichtigen Beitrag zum Erhalt der Kulturlandschaft und zum Artenschutz.
Lassen Sie alte und tote Bäume so lange wie möglich stehen. Diese sind aufgrund ihrer Seltenheit und vielfältigen Lebensräume für die Artenvielfalt von besonders großer Bedeutung.