Galmeiveilchen
Virtuelle Ausstellung
Vielen Menschen in Stolberg und Umgebung ist das Veilchen
„Ein Stück Heimat“, doch nur wenige wissen um die Seltenheit dieser zarten Pflanze.
Das Galmeiveilchen, auch Gelbes Galmei-Stiefmütterchen (Viola calaminaria) genannt, kommt
weltweit nur bei uns in Stolberg und an wenigen Stellen im belgischen Grenzgebiet vor. Solche, weltweit ausschließlich in einem sehr eng umgrenzten Gebiet vorkommende Arten, bezeichnet man als Endemiten.
Die Geologie in unserer Region spielt hierbei eine entscheidende Rolle. Eine Kombination aus verschiedenen Prozessen hat erst die Bedingungen geschaffen, die die Entstehung dieser botanischen Besonderheit möglich machten.
Galmeiveilchen & Co Virtuelle Ausstellung
„Seit der ersten Begegnung habe ich das Gefühl, dass sie mich immer wieder anlächeln!“
2022 haben wir in der Reihe „Kunst trifft…“ die Aufmerksamkeit auf die Amphibien gelenkt. Nun widmet sich die Ausstellung auch der vielfältigen Pflanzenwelt.
Mit dem Blick der naturverbundenen Künstlerin bemerkte Engelen schnell die Individualität der Blüten: „Jedes Galmeiveilchen blüht einzigartig und lächelt ein wenig anders.“ Jene Vielfalt innerhalb der Art bringt die Künstlerin mit jedem einzelnen ihrer Werke und zudem durch den Facettenreichtum ihres Schaffens zum Ausdruck.
Erfahren Sie mehr und gehen Sie auf Entdeckungsreise durch die faszinierende Welt dieser einzigartigen Blume.
Zart und angepasst
Gelbes Veilchen in schwierigem Gelände. Meine tiefe Verbindung zwischen Kunst und Natur.
Die Natur ist für mich eine Leinwand, um die Schnittstellen von Kunst und Raum zu erforschen und damit Fragen nach unserem Verhältnis zur Landschaft aufzuwerfen und zum Nachdenken anzuregen. Darin steckt für mich Hoffnung und Inspiration. Kunst hilft mir Gedanken und Ängste in Bezug auf die Umwelt zu verarbeiten.
Meine Botschaft ist klar: Kunst hat die Macht, ein Problembewusstsein zu schaffen, und das ist die Keimzelle für Veränderung“.
Warum ist es ausgerechnet hier?
Bedingungen für die Entstehung
Den Grundstein bildete das Meer welches hier vor 300-400 Mio. Jahren austrocknete. Die abgelagerten Kalkschichten wurden unter mächtigen Bodenschichten begraben und durch den Druck der aufliegenden Sedimente zu Stein verfestigt. Durch tektonische Prozesse wie Auffaltung bildeten sich ausgedehnte Spalt- und Kluftsysteme und durch Abtragungen kamen die Kalkschichten in streifenförmigen Strukturen wieder an die Oberfläche Die gut wasserdurchlässigen Kalksteinzüge sorgten für einen guten Abfluss des Oberflächenwassers und ermöglichten gleichzeitig in den entstandenen Gängen den Aufstieg von Erzen und Mineralien. Dies bildete die Grundlage für den Berg- und oberflächennahen Abbau von Erzen wie dem Galmei. Zu den Zeiten als Galmei noch zur Messingproduktion benötigt wurde, waren die Metallophyten hilfreiche Zeiger für oberflächennahe Erzvorräte im Boden.
Impressionen der Ausstellung
INFO BOX
Was ist Galmei?
Als Galmei bezeichnete man früher das Zinkerz aus dem man zusammen mit Kupfer Messing herstellen konnte. Heute weiß man, dass es mineralogisch gesehen mehrere verschiedene Zinkerze sind und daher wird Galmei heute als historischer Sammelbegriff von Zinkerzen verwendet.
Was ist Galmei?